Gestern wütete ein 140-km-Sturm über West-Irland, dessen Ausläufer unser noch recht unstabiles Satelliten-Internet mehr oder weniger lahm legten. Dafür war heute Strandspaziergang-Wetter. Ich wollte im verträumten und versunkenen Garten von Ardnagashel (von Landadligen verkauft und von einer Ferienhausfirma lieblos behandelt und total vernachlässigt) nachschauen, ob mein "Wintertrost-Baum" schon blüht. Diese meine Namenskreation bezeichnet eine wunderschöne meterhohe Kamelie Camellia 'Cornish Snow', die sich manchmal bereits zu Weihnachten mit ersten weißen Blüten schmückt. Ja und nein lautete die Antwort, ich musste die wenigen bereits geöffneten Blumen mit dem Zoom ganz oben auf der Krone suchen. Letztes Jahr war der Baum um diese Zeit über und über mit "Blütenschnee" bedeckt, die Baumnachbarin hatte ich zudem von hunderten von Brombeerschlingen befreit. Da diese meine Naturschönheiten-Bewahrungsarbeit im Prinzip illegal ist, denn ich jäte ja auf einem fremden Gründstück, sind diese meine Aktionen immer mit etwas Abenteuerfeeling verbunden. Ich kann jedoch nicht mit ansehen, wie botanische Schätze so verfaulen und zuwuchern, also mache ich sowas immer und immer wieder!!! Andere keuchen im Fitness-Studio und ich rode eben ab und zu mit der Rosenschere!
After a storm yesterday we took the lovely sunny wheather to stroll through the beloved arboretum of Ardnagashel It was startet around 1810 by the wealthy Anglo-Irish family Hutchins and you can still admire huge trees which they brought from all over the world.Unfortunately the beautiful site by the sea is very neglected, not to say rotting away, as the current owners (a holiday-home company) don't care about their botanical heritage. We even discovered a new structure, probably a secret hiding place for smugglers, as the family once came to wealth by that adventurous hobby ;-)
Baumpracht und Meer liegen nur weniger Meter voneinander entfernt. | I wanted to see the early blooming camellia 'Cornish Snow' but this winter has probably been too cold so only by zooming I could discover a few of the gorgeous white flowers.
Da im Hintergrund haben deutsche Freunde ein wunderschönes Ferienhaus (Hallo an M. und K.!!!)
Die ersten Gänseblümchen schnuppern schon Meeresluft. | A few daisies are already checking the winter sun.
Unsere Bucht mit dem Zuckerhut (Sugar Loaf) als Hausberg. | Our area is called Ardaturrish (The Hight of the Pilgrimage) and the mountain is called Sugar Loaf, it reminds me of sunny days in Rio de Janeiro!
Der schönste Myrtenwald Europas (Myrtus luma bzw. Luma apiculata) wurde durch die botanisch engagierten Vorfahren der Hutchins-Familie in Glengarriff eingeführt. | According to reknown tree-expert and book-author Thomas Pakenham, who came for a visit in 2007, this is one of the best myrtle woods in Europe.
Das Pferd kam auf uns zugesprungen, als ob es wochenlang von den paar Grashalmen dort leben musste... Heute fanden wir am Küstenstreifen dieses einstigen Parks erstmalig ein abenteuerliches Refugium, sicherlich eine Schmugglerhöhle, denn die erste Eigentümerfamilie kam vor gut 200 Jahren unter anderem durch Schmuggel zu ihrem Reichtum (das ist kein Geheimnis und wird mehr oder weniger stolz-schmunzelnd erzählt). Ab und zu befand sich dann auch die eine oder andere botanische Rarität aus Tasmanien, Australien und Chile auf den Schiffen und so kann man heute immer noch die feinsten Baumraritäten bewundern wie beispielsweise drei Korkeichen, ein Mammuthbaum, etliche Palmen, Sympfzypressen und vor allem meterhohe Rhododendren direkt von Himalaya-Expeditionen hierher verfrachtet. Über diese werde ich noch berichten und euch vor allem die Blütenbilder zeigen.
Stufen im Felsen, eine höhlenartige Kammer (für Schmugglergut???) und ein gruselig-laut-nasse Schlucht als Versteck für Boote regen sogar die Phantasie von uns Erwachsenen an... | The smuggler's cove inspires even the grown-up's phantasy...
Diese Eselmama hat bereits vor zwei Jahren unsere Botanik-Seminar-Gäste in Entzücken versetzt. Allerdings die Verwalterin des dort angemieteten Seminarhauses ganz und gar nicht, denn die sorgfältig von uns im Hinterhof aufgereihten Müllsäcke mit dem Inhalt von 12 Menschen und 8 Tagen waren kurz nach der Abreise in Millionen Stücke zerpflückt worden. Dafür war wohl das freundliche Vieh verantwortlich und wir bekamen schwere Schelte, weil wir wie die schlampigsten Mieter aller Zeiten da standen... | Some horses and two pretty donkeys are always grazing on the fields nearby, probably the best organically known grass around!
4 Kommentare:
Das sind ja wunderschöne Aufnahmen
Grüße Conni
Guerilla-Gardening, das finde ich spitze! Und bei den tollen Bildern wird mein chronisches Fernweh wieder bös´ angestachelt...
Liebe Grüße aus dem stürmisch kalten Hamburg (hört sich malerischer an als es ist)
claudia
liebe eliane,
mit diesen herrlichen bildern wird die wartezeit, endlich all das vor ort bewundern zu können, noch härter,der flug ist zwar schon gebucht, nur der mai ist noch fern.
freu mich schon riesig
liebe grüße
sissy
liebe eliane,
ach sind das wundervolle bilder, ich bin richtig ins traeumen geraten! kaum wieder zu hause musste du erneut fliegen? schade, dass ein abstecher nach duesseldorf zu umstaedlich ist. aber wir "sehen" uns ja im netz!
liebe gruesse
gabi
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