Dienstag, 28. Dezember 2010

essbare kosmetik: body-soufflé | edible cosmetics: body-soufflé


Wir in der Aromatherapie sind fast alle davon überzeugt, dass wir uns nicht ständig mit Chemikalien einschmieren sollten, schon gar nicht unsere Kinder. Von Ausnahmen abgesehen sollte ein Großteil der Kosmetik so mild sein, dass die Produkte auch essbar sind. Ich habe kürzlich ein verblüffend effektives Deo produziert, dessen Zutaten allesamt aus der Küche stammen, sie sind fast identisch mit den Bestandteilen meiner köstlichen Rohkostpralinen, die ich derzeit täglich genieße. Dieses Jahr bekamen einige Nachbarinnen ein BodySoufflé zu Weihnachten, die Herstellung ist super-einfach, nur das Rühren dauert etwas Zeit, während dieser ich mich mit dem wiederholten Anschauen von Mamma Mia amüsierte. Ich habe mich vom Rezept von Anemone inspirieren lassen, die mich kürzlich mit den obigen wunderbaren Seifen überraschte (viel zu schade zum benutzen!!!). | We aromatherapists are convinced that you should mainly use cosmetics which are edible. Especially children's delicate skin shouldn't be constantly be mistreated with chemicals which cause irritations and even allergies. The ingredients from my self-made cosmetics can be found in our kitchen. Manufacturing body products is very easy and even relaxing. I was inspired by a recipe from Anemone who had sent me the hand-made soaps above a few weeks ago.


Man schmelze in einem ganz sauberen Gefäß ganz vorsichtig im Wasserbad (nicht über 40 Grad) oder auf dem Heizkörper (am besten gleich ein hohes-schmales 1-Liter-Rührgefäß):


Wenn sie aussehen wie Speiseöl kommen folgende Öle dazu (als Anfänger könnte man auch einfach 180g eines guten Öles verwenden, beispielsweise Mandelöl oder eine bereits fertige Ölmischung)


Nun wird diese Mischung mit einem sauberen langstieligen Löffel (oder Spatel) kalt gerührt, das dauert. Man kann aber zwischendurch immer aussetzen. Ich habe mein Rührgefäß in ein größeres Gefäß mit Schnee gestellt (siehe Foto oben ganz rechts im Bild).

This recipe for a gorgeous body-soufflé consists of different oils and fats. First you melt sheabutter and cocoa butter in a very clean and high bowl, but not above 104 degrees F, so placing the mix on a radiator or just in another bowl of very hot water is enough. You have to stir from time to time.

  • 5.29 oz organic sheabutter
  • 3.53 oz organic cocoa butter (smells chocolatty, refined brands lack the natural flavor)

When they look just yellowish-oily you add

  • 1.76 oz organic apricot kernel oil (or almond oil)
  • 1.76 oz organic macadamianut oil (or avocado oil)
  • 1.41oz organic coconut oil (smells heavenly like Bounty) (or Monoi Tiaré oil)
  • 1.41oz organic jojoba oil

You could as well add the weight of all of those oils/fats and use only one of them.


Die Mischung wird immer weißer und sahniger... | Then you have to stir for quite some time, I did it watching Mamma Mia and placing a bigger bowl full of snow around the first recipient. The mixture gets whiter.


...und fester. Nun rührt man ätherische Öle unter, wenn gewünscht. Jedoch auch pur duftet die Masse schokoladig-cremig. Ich habe insgesamt 58 Tropfen verschiedener blumiger und würziger Düfte dazu gegeben (Magnolie, Jasmin, Ingwer, Zimt, Vanille etc). Das ist auf knapp ein Pfund Bodycreme nicht viel. | The mixture gets really solid and now you can add essential oils if you wish so (or your favorite perfume). I added 52 drops of jasmine, magnolia, ginger, vanilla etc as I have those essential oils in my kit which I use in my lessons about aromatherapy.


Nun kommt das Rührgerät zum Einsatz, bis zu 10 Minuten lang, bis alles gaaaaanz sahnig ist. | Now it is time for your electric whisk to finish the job, around 8 to 10 minutes. The mixture gets incredibly creamy and pleasant.


Die Konsistenz ist unglaublich, ich habe gejauchzt vor Freude! | I could hardly stop - the texture is amazing!


Das Abfüllen ist etwas lästig, mit zwei Löffelchen gibt man die Masse vorsichtig in die mit Alkohol gereinigten Töpfchen. Dieser BodySoufflé ist circa vier bis fünf Monate haltbar, man sollte ihn mit einem Spatel entnehmen. | Pouring the solid mass into tiny pots without messing too much is a bit annoying, use two spoons. The shelf life is about four to five months, but you should use a small spatula instead of your fingers for taking the cream out of the pot. 


Mit Bändern dekorieren und mit beschrifteten Aufklebern versehen - oder schöne Etiketten herstellen, ich habe sie mit Vintage-Motiven von der Grafikfee versehen. | Write the ingredients unto a sticker or design cards and decorate your edible cosmetic with them. I used two lovely vintage bird and letter designs from the Graphicsfairy.

PS. Ich kaufe meine Fette und Öle in zertifizierter Bio-Qualität (in großen Mengen ab 500ml, da ich sie sowohl im Kochtopf als auch im Cremetopf einsetze) bei Bruno Zimmer und bei Franz Thome. Kleinere Mengen (nicht so preiswert aber marktüblich):
Sheabutter Kakaobutter Kokosfett nativ Jojobaöl Macadamianussöl
Jede Apotheke führt Sheabutter und Kakaobutter oder kann sie bei ihrem Großhändler bestellen (wurde früher zur Zäpfchenherstellung eingesetzt), gute Bioöle gibt es natürlich auch im Supermarkt.

Samstag, 25. Dezember 2010

wasserfreuden | the fun and joy of water


Alles ist noch ruhig am Hafen von Glengarriff, nur der kleine Donagh inspiziert die Kaimauer... | Everything is still quite calm at the pier of Glengarriff Harbour. Only little Donagh is checking the water...


....plötzlich stürmen zwei Dutzend Halbnackte durch den Schnee... | Suddenly two dozens of half naked people come running towards the sea...


...und springen ins Wasser als gäbe es kein Morgen... | ...and jump into the almost frozen water...


...der fliegende Hesse Stefan nimmt heute bereits sein zweites Bad, die Dorf-Ärztin schnappt nach Luft... | ...our German neighbour Stefan is taking his second bath today, Doctor Aisling is gasping for air...


... und raus geht's die hohe Leiter (da absolute Ebbe ist) zum heißen... | ...after a few seconds they can climb toward their hot reward...


...Wasser des Lebens (Whiskey= uisce beatha=water of life; gälisch/irisch) mit Nelkenduft und Zitronenschnitz gewürzt. Dieses Spektakel findet jedes Jahr am 25. Dezember gegen 12 Uhr statt und dient als Einnahmequelle für einen guten Zweck. | ...water of life (Whiskey=uisce beatha in Gaelic/Irish=water of life). This event takes place every year at Christmas Day - even in the coldest winter ever in Ireland. Spectators pay to view, the proceeds are for charity.


Als wir vom Fußmarsch vom Autoparkplatz an der Hauptstraße heimkehren (den Berg runter und hoch zu fahren wollen wir noch nicht riskieren), erfreut Musik das Geräusch der Wasserpumpe am Brunnenhäuschen unsere Ohren. Die (vorerst?) fünf Tage ohne Leitungswasser haben uns gelehrt: Wenn man will, kann man sich mit sehr wenig (Bach-)Wasser pflegen und auch kochen, das WC wird nur in Ausnahmefällen gefüllt, da ein riesiges sonniges Grundstück gerne etwas Dünger aufnimmt. Da wir noch keine Rohköstler sind, war am ehesten öliges Geschirr etwas lästig. Jedoch auch das haben wir ganz gut gemanagt. Das automatisch fließende Nass aus den Wasserhähnen verursacht heute umso mehr Freude! | When we came walking home (our car is still parked at the main road almost 1 mile away) we heard music the water pump running again! After five days without running water we learnt that you can wash yourself and even cook a delicious Christmas dinner with just tiny amounts of water. Most is consumed by the toilet (two gallons or more, we just permitted ourselves a small bucket), to wash your body from tip to toe we used half that amount, for the cleaning of face and hands we used about 16 oz and for tooth brushing half of that. Nonetheless we are really happy that the taps are running again (who knows for how long!!!)!

Freitag, 24. Dezember 2010

seasons greetings

Ich konnte mich nur bei einigen von euch direkt melden, so wünsche ich euch auf diese Weise eine besinnliche, schöne und ruhige Zeit und bedanke mich für eure Besuche, Kommentare und Inspirationen!  I couldn't write to all of you personally so I would like you thank you here for all your visits, comments and inspirations. Have very happy and peaceful holidays!


Donnerstag, 23. Dezember 2010

verlosung | raffle


Jenny von Lillehus-Mainz wünscht sich eine kleine Geschichte, in welcher der Name ihrer liebenswerten kleinen Firma vorkommt. Damit kann man an einer Verlosung von wunderschönen Dingen teilnehmen. Ich musste beim Lesen ihres Aufrufes an meine Luxussuite Studentenbude in Mainz denken. Wie gut, dass es damals Jennys schönes Geschäft mit den traumhaften weißen Möbeln und dem bunten Geschirr noch nicht gab! Denn eine schöne Einrichtung war uns, meiner Freundin und Kommilitonin Ullie und mir, sehr wichtig, alles musste jedoch fast kostenneutral sein! So statteten wir unsere Küche vor allem mit Erbstücken meiner Oma, die wenige Wochen vor Studienbeginn verstorben war, und mit selbstgebastelten Regalen aus. Besonders amüsiert hat uns das Regal "Gabriel" von Ikea, denn der verschrobenste Nachbar der Welt, zwei Etagen unter uns, war der Junggeselle Herr Gabriel. Er zeigte uns, wie er jede Bierflasche, die er aus dem Keller hochholte, liebevoll in der Badewanne abduschte, wie er auf dem Sofa schlief, um das gute Doppelbett im abgeschlossenen Schlafzimmer zu schonen und wie er jeden Tag sein Spiegelbild blitzblank polierte. Wenn ich mir das verblichene Foto von 1979 so anschaue, bin ich erstaunt, dass ich immer noch einige dieser Dinge besitze. Vor allem die Gardinen! Ich hatte sie so ausgesucht, dass sie einst für ein Kinderzimmer weiter verwendet werden könnten. Was dann freilich nicht geschah, ich hatte sie mir nach viereinhalb Jahren richtig gründlich übergesehen! Diese Mainzer Küche hat viele Saisons mit Federweißem (junger Wein) und Zwiebelkuchen gesehen, eine Party mit dem Motto "Zwanziger Jahre" fand darin auch statt. Im entsprechenden Aufzug mit Fransenröckchen und Federboas zogen wir anschließend durch das nächtliche Mainz und wurden von der Polizei angehalten, da diese zwar mit karnevalistischen Bräuchen bestens vertraut ist, unser privater Kostümball jedoch im Herbst stattfand! Nach Mainz und zu Jennys Verlosung geht es hier.
PS Tausend Dank für eure mitfrierendenfühlenden Grüße, inzwischen ist es so kalt (draußen), dass wir keine Hoffnung auf ein nachmittagliches Auftauen der Wasserleitung mehr haben. Heute werden wir unserem jugendlichen Langduscher mal beibringen, wieviel Wasser er immer durch die Leitung jagt, denn er wird (mindestens) sechs 10-Liter-Eimer bergauf vom knapp 100 Meter entfernten Bach ins Haus schleppen dürfen. Irgendwie müssen wir ihn ja auf das HotelStudentenleben in sechs Monaten vorbereiten. Jeder Gang zur Toilette will gut überlegt sein, davor muss ein Eimer des kostbaren Nass' in den Spülkasten gefüllt werden. Die einheimischen Vögel zanken sich rund ums Vogelhäuschen, die überwinternden Zugvögel werden wohl alle schon tot sein (einer lag hier vor der Tür). Noch nie haben die Bewohner dieser Gegend - auch die allerältesten nicht - so richtig Schnee gesehen, wenige Millimeter waren immer das Maximum. Das wurde sogar gestern in den Nachrichten betont.
Jenny from the gorgeous shop Lillehus-Mainz where she sells white Scandinavian furniture, china and lots of decorative things asked us to tell a nice story which includes the links to her marvellous place. Of course I had to join in as I spent all my college years in this wonderful little town, it has the typical look which a Japanese or American tourist would imagine how Germany looks like. It is the place where Johannes Gutenberg invented modern book printing around 1439. I loved it and spent many many hours in those shops and cafés... But I got my degree in graphic-design nonetheless! The simple kitchen, which I shared with a friend, was a place to try cozy interior design without money or at least with a very small budget. If I look at this old photograph above I am amused that I still own a few of those pieces. Especially the curtains evoke a smile as I bought the fabric with another purpose in mind: they could be recycled for a children's room! Which I never did as I had enough of the pattern. But I still have the material, maybe it will become the line of one of those thick curtains or rather window quilts which I am sewing those days as the icy wheather persists, the water pipes and the gas container behind the house are still frozen and it is not easy to keep this summer house, which was built for very mild winters, warm. Most of our neighbors, even the very old people, never ever saw more than a few snow flakes and nobody is used to walk or drive under those conditions. Even the fuel for the central heating started to freeze at some places so the beautiful winter wonderland might even become dangerous to some families. But the wheather is sunny and fabulous. If you want to join into Jenny's raffle just go herePhoto: de:Benutzer:Moguntiner

Mittwoch, 22. Dezember 2010

bizarr | bizarre


Was für ein Tag! Seit Tagen sind wir ständig damit beschäftigt, entweder den "Regen" von unseren Zimmerdecken aufzufangen und abzuwischen (Kondenswasser vom Inneren des Daches auf dem nur mäßig isolierten Haus, hier wurde noch nie für längere Frostperioden gebaut) oder wir kratzen und fegen Schnee und Eis irgendwo weg. Die vollmondige Mondfinsternis ging fast unter... | What a day! For days we had been busy clearing either snow or ice somewhere around the house or wiping "rain" from our ceilings as dampness is condensing below our badly insulated roof and dripping through gaps. We couldn't really enjoy the beautiful eclipse as we noticed...


... als klar wurde, dass nun auch unsere Wasserleitung, circa 30 Meter vom Tiefbrunnen ins Haus, zugefroren war. Als ab zu einem von unseren zwei Bächen, alle verfügbaren Gefäße mit Wasser gefüllt (auch bereits einige Stellen zugefroren) und mühsam berghoch ins Haus geschleppt. | ...that our water supply froze, it's a 50 yard pipe from the deep well into our house. So we marched to our stream (which also started to freeze) and collected water in as many buckets and jars as possible.


Obwohl die hinter dem Haus stehende Gasflasche inzwischen einen Schal aus Schafffell sowie drei alte Filzjacken trägt, ist das Gas eingefroren, Badewasser und Tee werden auf dem Bollerofen aufbereitet. Mittags erwärmt die warme Sonne alle Leitungen und wir überlegen, was wir möglichst ohne Wasser gekocht zum Mittagessen haben werden (gegrilltes Gemüse, Quinoabratlinge und Tomatensoße). Derweil packt unsere Praktikantin ihre Sachen ein, um heim zu fliegen. | The gas froze too so we heated bath water and tea on the wood burner. While considering what to cook without water the sunny wheather opened all the pipes and we drove to the school.


Die Fahrt zur Schule um 14 Uhr wird durch ein zartes Schneetreiben zur Rutschpartie, doch sind erstaunlich viele Eltern versammelt, um sich "Cinderella" (Aschenputtel), was die Kinder wochenlang vorbereitet hatten, anzuschauen. Plötzlich wundern wir uns, dass sechs oder sieben Mütter wie von der Tarantel gestochen mit ihren Handys umherfucheln und wir hören, dass erstens der Empfang nicht klappt und zweitens die Schulen der Großen "einfach so geschlossen" wurden, sie können zusehen, wie sie über die inzwischen dick zugeschneiten Straßen nach Hause kommen. Hatte die Schuldirektorin nach der Theateraufführung nach gesagt, dass morgen (also heute) der Unterricht eventuell ausfallen könnte, korrigierte sie sich nach 5 Minuten, dass die Schule wohl geschlossen bleiben würde. Kaum hatten alle ihre Mäntel an, wünschte sie schöne Ferien und ein gutes Neues Jahr; es war irgendwie bizarr. | The roads were starting to become white as it started snowing. Even though many parents came to watch Cinderella. Suddenly man mothers were nervously chatting and fiddling with their mobile phones. We learnt that the secondary schools were closed spontaneously and all bus services shut down. The principal changed her mind within ten minutes: We might have to close tomorrow - we will probably close tomorrow - Happy New Year!


Wir kommen noch mit Ach und Krach nach Hause, um den Großen anzurufen, ob wir ihn abholen sollen, doch nun sind wir eingeschneit, das Auto schafft die drei Buckel zur Hauptstraße nicht mehr, dort liegen ohnehin etliche Lastwagen quer. Der Dubliner Flughafen ist inzwischen geschlossen, keine Bus- oder Taxifirma bewegt sich mehr, die Praktikantin muss Weihnachten in der Fremde verbringen, auch der Nachbar, der heute nach Deutschland zu seinen Kindern fliegen möchte, bereitet sich auf einsame Tage im 9 Grad kalten Haus vor. Der Schuldirektor schickt eine SMS-Entschuldigung, der Große muss vorerst bei Freunden unterkommen (war er natürlich cool findet). Die Geschäftsinhaber weinen, weil das Letzte-Sekunde-Geschäft in diesen schweren Zeiten auch noch ausfallen wird. Wie die Menschen an ihre traditionellen Truthahnbraten kommen werden, steht auch in den Sternen, aber inzwischen fallen erste kerosinbetriebene Heizungen bereits aus, da der Treibstoff, der sich in einfachen Plastiktanks in den Gärten befindet (es gibt keine Keller in den Häusern), einfriert, so dass die Öfen ohnehin kalt bleiben müssen. Was die Menschen in den einfachen Steincottages mit nur einer kleinen Feuerstelle derzeit machen, mag ich mir gar nicht vorzustellen. Ab dem 26.12. soll Tauwetter einsetzen. Soviel zur globalen Erd-Erwärmung. | We could barely make it home to ring our older son who saw no way of coming home, we tried it up the road but had to give up after the first hill which the car only made after a few dangerous attempts. Dublin airport shut down and our apprentice fell into depression as she cannot go home for Christmas. Meanwhile the principal from the secondary school sent a text of apologies (the teachers had to rush home before the roads were closed [ooops, what about the pupils...]), our older son had to spent the night at a friend's house (and tonight? and tomorrow?), some family's kerosine is frozen so they cannot heat their house and who they will buy their turkey is written in the stars. Thaw will set in around the 26th...

Montag, 20. Dezember 2010

wintersonnenwende | winter solstice


Ich hatte kürzlich hier über einen wunderschönen Tag im steinzeitlichen "Dorf" Newgrange nicht weit von Dublin erzählt. Selbst der simulierte Sonnenaufgang mit einer Lampe hatte etwas sehr Berührendes: Genau am Morgen der Wintersonnenwende geht die Sonne durch einen Spalt im steinzeitlichen "Tempel" in einer stockfinsteren Kammer auf. Was der megalithische Mensch sich wohl dabei gedacht hat? Die Theorien sind zahlreich.
Some time ago I showed photographs of a wonderful afternoon in the megalithic "village" Newgrange not far from Dublin. Even the simulation with a lamp which illuminated the blackness of a burial chamber (or whatever it was, nobody knows) was very touching. Tomorrow people from all over the world can become witnesses of the few minutes when the first sunrays rise through a thoroughly calculated small opening into the ancient monument. The "show" starts at 8:30 am GMT (London time), the winter solstice illumination of the Newgrange passage tomb happens at 8:58 GMT, the link is here. Only a few more than two dozens of people are admitted into the chamber each year (chosen by a raffle among many applicants).
Das Ereignis wird morgen früh ab 8:30 Uhr im irischen Fernsehen und auch life im Internet übertragen, das ist 9:30 Uhr MEZ. Die Kammer wird um 8:59 Uhr (für wenige Minuten) beleuchtet sein. Wer als Besucher zu diesem besonderen Ereignis in die Kammer hinein darf, wird nach entsprechenden Bewerbungen jedes Jahr aufs Neue per Los entschieden. Es passen keine 30 Menschen in den "heiligen" Bereich.
Apopros Mystik, wer es noch nicht mitbekommen hat: Die Erfolgsautorin von "Wünsche an das Universum" Bärbel Mohr ist Ende Oktober ihrem kurzen Krebsleiden erlegen, sie ging mit nur 46 Jahren und völlig unbemerkt von ihren vielen Fans auf der ganzen Welt. Ein bewegender Nachruf ist auf der Website von Connection nachzulesen.

Samstag, 18. Dezember 2010

weiße decke über irland | white blanket over ireland


Nun hat es unsere golfstromverwöhnte Region auch erwischt. | Now even the region which is (was) pampered by the warm Gulf Stream is covered with white.


Ein Anblick, den wir noch nie hatten: Unser Bürohüttchen liegt wie ein Lebkuchenhäuschen unter Zuckerguss verhüllt. | Our outbuilding looks like a sweet gingerbread house.


Das Meer sieht richtig schick und festlich aus. | The harbour looks really festive in elegant colours.


Unsere Lieblingsinsel Garinish Island liegt im weißen Nebel. | Our favourite subtropical garden on Garinish Island is covered with fog and snow.


Die Hanfpalmen im Bamboo Park sind sicherlich froh, dass sie einen so pelzigen Mantel tragen. KursteilnehmerInnen waren im Sommer erstaunt, wie sich dieser Baum vor Kälte schützt. | Last summer I had explained to my students that the Windmill palm tree (Trachycarpus) wears a thick coat to protect itself agains frost. Well, this winter it really needs that protection.


Ob die kleineren Fächerpalmen und die jüngeren Eukalyptusbäume diese erneute Kältewelle überleben werden, wird sich erst in vielen Wochen zeigen. | Whether the younger specimens and also the new eucalyptus trees will survive this frosty period time will tell.


Die italienischen Zypressen bibbern garantiert auch tief in ihrem Innersten. Vielleicht sollten die Eigentümer des Bamboo Park über Eintrittsgeld für Schlittschuhläufer nachdenken. | The owners of the exotic garden Bamboo Park should consider selling tickets for ice skating.


Die bezaubernden Blicke aufs weite Meer von der dortigen Terrasse sind jedenfalls derzeit nicht allzu oft zu genießen. | The lovely views across the bay are hidden.

Ich habe mich derweil in den letzten Tagen in dieser wundervollen Biographie der irischen Mystikerin Lorna Byrne festgelesen: Engel in meinem Haar. Nachdem ich es zwei- oder dreimal in Flughafenbuchhandlungen als mögliche Reiselektüre in der Hand hatte und dann doch nicht gekauft hatte, bekam ich die dringende Empfehlung einer lieben Kollegin (danke Gudrun!) Und promt lag es in unserer Leihbücherei bestens sichtbar aus. Lorna schildert darin ihre bitterarme Kindheit in den späten fünfziger und in den sechziger Jahren am Rande von Dublin. Sie wurde vor allem von ihrer Mutter als geistig behindert abgestempelt, ihr Vater pflegte jedoch ein stilles Band zu ihr. Obwohl er sie auch wunderlich fand, da sie immerzu von unsichtbaren Wesen erzählte, die sie bereits in Babyjahren angelächelt hatte. Ihr Weg war einerseits schwer, andererseits von einem unerschütterlichen Vertrauen und (katholischen) Glauben geprägt. Lange bevor sie heiratete, wurde ihr der Vater ihrer vier Kinder in einer Vision vorgestellt, so erfuhr sie auch gleich, dass sie nicht zusammen alt werden würden und dass sie ihn seine letzten Lebensjahre würde pflegen müssen. Er starb im Jahr 2000. Danach wurde ihr von ihren himmlischen Begleitern aufgetragen, dieses Buch zu schreiben, obwohl sie nur schwerlich des Lesens mächtig war, denn sie musste mit 14 aufgrund ihrer "Behinderung" die Schule verlassen. Neben den stillen Alltags-Beschreibungen einer Arbeiter-Familie in den Prä-Celtic-Tiger-Jahren auf der Grünen Insel (bevor das viele geliehene Geld die Menschen schier verrückt machte), hat mich ihre schlichte und nicht-bekehren-wollende Art zu schreiben gefesselt. Das Buch endet mit dem Tod ihres Mannes und der Zuversicht, dass die Engel sie und ihre vier Kinder unter ihre Fittiche nehmen werden. Kürzlich ist das Folgebuch Himmelspfade erschienen, Lorna hat inzwischen eine Website und eine Facebook-Seite und verdient ihren Lebensunterhalt nicht mehr nur mit kleinen Beratungen, sondern sie geht auch ab und zu auf Vortragsreisen, im Mai wird sie in Hamburg sein.

I spent the last few days reading the biography of the Irish mystic Lorna Bryne: Angels in my Hair. She grew up near Dublin and was considered (and treated) as strongly retarded as she smiled at unseen creatures and spirits. Her mother and grandmother humiliated her quite often, they even forced her to leave school at the age of 14 even if she had no serious problems. She was shown her later husband in a vision and also learnt that they wouldn't grow old together. Both were bitterly poor and had hard times to feed their four children. But her strong faith and the company of different Celestial friends kept her going. Her first book ends with the death of her husband. I will surely read the second part of her authentic biography Stairways to Heaven which was published last February.

Freitag, 17. Dezember 2010

winterliche schönheit | winterbeauty


Seit Tagen kann/ konnte ich mit dem Safari-Browser keine Bilder mehr hochladen. Nun habe ich es mit Firefox geschafft, ich dachte schon, es liegt an mir. | I have been trying to upload photographs with Safari for a few days but it doesn't work. Now I managed to do it with Firefox, sigh, I thought it was my fault...


Auch Südwest-Irland macht es dem Kontinent nach und zieht sich endlich ein weißes Kleid an. | Finally the Southwest of ireland is also dressed in white, what a rare sight of falling snow, it looks gorgeous.


PS Das sind Hortensienblüten! Those are hydrangeas!

Montag, 13. Dezember 2010

verwandlung | transformation


Es war einmal eine Kinder-Jeans aus Öko-Baumwolle. Obwohl die Knie zerschlissen waren und sie bereits beiden Jungs schon lange nicht mehr passte, konnte ich mich nicht von ihr trennen, sie war schließlich eine kostbares Stück von Hess Natur. So bekam sie einen Boden... | Once upon a time there was a very expensive children's jeans which I found a pity to throw away as it was from a renown ecological label. Now it has a bottom...


...dazu einen Gürtel und einen Henkel aus einem ausrangiertem Rucksack. | ...and a belt and a handle from an disused rucksack.


Nun gibt es für unseren kleinen Schlagzeug-Rambo keine Entschuldigung mehr, sein Arsenal überall herumliegen zu lassen. | Now our little drumming rambo has no exuse anymore to have his tools spread all over the place.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

sonnenuntergänge | sunsets


Sonnenuntergänge sind wie Fingerabdrücke. | Sunsets are like fingerprints.


Jeden Abend einzigartig und irgendwie jedes Mal ein bisschen anders. | Unique and slighly different very evening.


Je näher die Sonnenwende desto festlicher. Jeden Nachmittag kurz vor 17 Uhr aus unseren drei Zimmern. | Preparation for the winter solistice with beautiful serenity. Every evening around 5 pm from our three bedroom windows.


Meine Güte, heute jährt sich der Todestag von John Lennon. Mir kommt es wie vorgestern vor, ich war keine zwei Wochen später mit meinem Bruder vor Lennons Haus am Central  Park in Manhatten/New York, dort befand sich immer noch ein Blumenmeer. Nun wurden Tonbänder mit seinem letzten Interview gefunden "Wir haben noch viel Zeit, oder" - und drei Tage später war alles vorbei.... | I can´t believe how time goes by - today 30 years ago John Lennon was shot by a lunatic. Less than two weeks later I had gone to Lennons house at Central Park in Manhattan and there was still a sea of flowers. The journalist you lead the final interview with the immortal Beatle found the tapes with the full session. So far only fragments were known. Lennon said: There's plenty of time, right? Plenty of time" - and three days later it was all over...

Sonntag, 5. Dezember 2010

mein freund der baum | 200 year old chilean tree fell


Der zweite Advent war wieder unverschämt sonnig, wie soll denn an einem schönen Tag am Meer  Festtagsstimmung aufkommen? Und morgen fällt nach einer Woche schulfrei wieder der Unterricht aus, wegen ein paar rutschigen Fleckchen in den dunkleren Kurven... | The wheather is still brilliant, again no school tomorrow because of a few tiny slippery patches on the roads (I can hardly believe it) and the view over the lovely Atlantic ocean doesn't feel like Christmas is on it's way.


Leider vernahm ich mit viel Traurigkeit, dass einer der schönsten Bäume weit und breit, eine wunderschöne Weidenartige Steineibe (Podocarpus salignus) aus meinem Geburtsland Chile, kürzlich umgefallen ist. | With great sadness I heard about one of my favorite trees in the whole area: the beautiful willow podocarp is dead.


Noch im Spätsommer hatten wir drumherum eine Wildkräuterfreischneideaktion (Guerilla-Gardening, da es ein fremdes Grundstück ist) mit einem Dutzend Menschen veranstaltet, um den Anfang 1800 gepflanzten Baum etwas zu entlasten, es soll der größte seiner Art in Irland gewesen sein. Den Eigentümern des Grundstücks sind solche botanischen Schätze egal, je mehr umfallen, desto besser. | In late summer we had gathered a dozen people to cut the tall weeds below the threatened species from my birth country Chile (Mañío de hojas largas). It was supposed to be the largest specimen of that tree in Ireland. But total neglection from part of the owners lead to the sad destiny of that tree which was brought by the Hutchins family, probably it was planted in the very early 1800s. In it's habitat it is considered a threatened species.


Das fällt mir das berühmte Lied von Alexandra ein, Mein Freund der Baum, wer kennt es noch? | In Germany in the late sixties there was a very popular and sad song "My friend the tree" by the singer Alexandra who died under very mysterious circumstances.



Mittwoch, 1. Dezember 2010

pastellig verewigt | pastel for ever


Ich suchte jahrelang nach dem Kästchen, in dem ich meine eigenen Haare aufbewahrt hatte. Dieser Tage fand ich es und machte es vorsichtig und mit Grauen auf, denn ich vermutete fest, dass die Mottenplage der letzten Jahre meinem Haarteil nicht gut getan hat. | For years I have been looking for a tiny box which contained my hairs which were cut when I was 10 years old. By chance I found it at the very back of a cabinet but was reluctant to open it as we had millions of moths over the last years.


Ich war 10 Jahre jung als ich für eine bekannte brasilianische Malerin posierte. Das Kunstwerk sollte ein letztes Mal meine po-langen Haare zeigen, denn es gab jeeeeden Morgen beim kämmen und flechten ein Riesengeschrei. Und eine lange Reise mit meinem Vater stand an, der natürlich nicht flechten konnte/kann. Meine Mutter ließ die lange Strähnen als Haarteil knüpfen und erklärte mir dann: "Wenn du mal alt bist und eine Glatze hast, wirst du dich drüber freuen." Allerdings erfreue ich mich noch einer reichlichen Haarpracht, doch die Farbe ist aschblonder-grauer geworden (das Foto ist wegen des Sonnenuntergangs viel zu rotstichig). Dank eines Lavendelkisschens im Kästchen scheint das Teil unversehrt zu sein. Doch ein kleinwenig Haarausfall hat es schon immer, so traue ich mich nicht, es zu bürsten. | But thanks to a little sachet with lavender it survived in perfect condition. The portrait which was painted by a locally well known artist had to capture my long hair before it was cut to boy's length. My mother was sick of standing my screams when she washed them and the plaiting every morning was a torture too. Besides I was going on a longer trip with my dad and of course he wasn't able to make me piggy tails. My mother had explained after the wig sort of thing was ready that I might need it in later years when I would become bald. My hair still grows extremely well but it changed color slightly though.


Während die Hauptstadt im Schneechaos versinkt und sogar der Flughafen gesperrt wurde, genießen wir hier Abend um Abend die schönsten Sonnenuntergänge. Es herrscht wieder eine Jahrhundertkälte gegen die der Golfstrom nicht ankommt, die armen wirklich armen Leute, sooo viele Häuser haben hier weder Isolierung noch Heizung, nur winzige Feuerstellen. | While most parts of Ireland are buried under snow and the capital is completely out of order (even the international airport is closed at the moment) we have been enjoying those beautiful sunsets for more than a week. I feel sorry with all those many poor people in their old fashined stone cottages, most of them have not proper heating just tiny fireplaces. It is desperately cold and our usually mild Gulf Stream climate is gone.