Freitag, 27. Februar 2009

Nur was Leichtes | Just a tiny little picture


... da unser Internetzugang wieder in die Steinzeit zurück gefallen ist. Das Bild zeigt unseren jetzt pubertierenden Sohn, von seiner damaligen sehr kreativen Kindergärtnerin in der Münchener Bäckerstraße aufgenommen (kein credit, mir fällt ihr Name nicht mehr ein, sorry). Ein besonderer Gruß geht damit an Betty, die solche alten Fotos mag. Ich wünsche euch allen ein schönes, möglichst frühlingshaftes Wochenende.| As our internetline is currently working at the speed of a stone age telephone I can only post a lovely vintage photograph of our son who is in puberty now. His creative playschool teacher in Munich had taken it (I forgot her name, sorry, therefore no credits!) I wish you a happy and relaxed weekend!

Donnerstag, 26. Februar 2009

Fastenzeit und Laster | What did you give up for lent?


Da seht ihr nun meinen gestrigen und heutigen entzückenden Blick vom Bett aus auf unseren riesigen Eukalyptus. Links vom Baum ahnt man mehr als dass man es sieht unser Gewächshaus, in dem unsere sechs Wellensittiche Tag und Nacht, Sommer und Winter "frei" fliegend leben; sie schnattern und turteln schon ganz heftig. So lass ich mir Niesen und Schniefen gefallen, auch wenn das Traum-Wetter und der Vogelgesang von weniger bunten Flattermännern eher zum Spaziergang einlädt. Dieser Blick ist übrigens vom rechten Zimmer auf dem zweiten Foto von links auf meinem neuen Header: das dort sichtbare Südwest-Fenster "schaut" auf's Meer, um die Ecke befindet sich das Südost-Fenster in Richtung Einfahrt.
Unser 16-jähriger Sohn hat mir dieses Buch verordnet. Es hat mich allerdings bislang, nachdem ich nun auf Seite 117 bin, noch nicht überzeugt. Aber er hat bestätigt, dass es erst recht spät in Fahrt kommt. Für den dritten Band hat er auch schon eine Durstsstrecke angekündigt, naja...

Apopros Durststrecke: Ich wollte euch heute mal augenzwinkernd ein uraltes "Aromatherapie"-Rezept vorstellen, anlässlich des Geschenkes unseres deutschen Nachbarn Stefan. Es handelt sich um eine schwere Tüte voller Colaflaschen! Stefan ist zwar ein passionierter Biolandwirt und Selbstversorger, doch seine Frau arbeitet in einem kleinen Supermarkt, der wohl zuviel der von jungen Iren oft ausschließlich getrunkenen Ware auf Lager hatte, so dass das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Leider ist das eines meiner Lieblingsgetränke, das ich früher täglich und literweise konsumierte, heutzutage nur noch gelegentlich. Und dann rechtfertige ich es immer als eine genussvolle Aromatherapie-Maßnahme...

We got a big bag full of Coca Cola from our neighbour whose wife works in a supermarket. The expiry date was reached a few days ago so they had to get rid of it. I use the opportunity to tell some curiosities of the recipe's developper druggist John Pemberton. You can read about some formulas here at Wikipedia and here. There is hardly anything to find in the German Wikipedia and being an aromatherapist I couldn't resist to show the at least eight essential oils which Pemberton added to the original formula.


Die Rezeptur mit dem ersten Namen "cocawine" entstand bereits lange vor 1894, als das Gebräu erstmalig in Flaschen verkauft wurde, sie wurde vom us-amerikanischen Drogisten John Pemberton (1831-1888) entwickelt, um Schmerzen zu bekämpfen. Neben den heute verbotenen euphorisierend wirkenden Alkaloiden aus dem Coca-Baum enthielt es auch ein mittlerweile weltweit täglich konsumiertes Alkaloid: Koffein aus den Nüssen des Colastrauches. Neben der bekanntlich stimulierenden und zudem bronchienerweiternden Eigenschaft von Koffein wirken die Nüsse lindernd bei Keuchhusten und Asthma. Das Rezept soll 8,46 mg Kokain aus den Cocablättern enthalten haben (heutzutage konsumieren Junkies zwischen 15 und 35 mg pro "Trip"und das was der amtierende Präsident von Venezuela Hugo Chávez laut seiner Rede im Januar letzten Jahres durch das tägliche Kauen eines Coca-Blattes konsumiert ist sicherlich auch deutlich weniger).
Zu diesen "harten Ingredienzien" mischte der am Ende seines Lebens sich wundersam verhaltende und morphinsüchtige Pharmaexperte mindestens acht ätherische Öle, die - soweit ich weiß - auch heute noch dafür verwendet werden. Das "richtige" Rezept soll laut der Coca Cola Company geheim sein. Oder zu all den bekannten Ingredienzien soll es noch einen nicht aufzudeckenden Geheimstoff geben. Doch im Internet findet man einige (englischsprachige) Rezepturen, wie beispielsweise hier oder hier.
  • 1.5 g Vanilleextrakt
  • 0.88 g Zitronenöl
  • 0.47 g Orangenöl
  • 0.20 g Cassiazimtöl
  • 0.07 g Muskatnussöl
dazu Spuren von
  • Koriandersamenöl
  • Lavendelöl
  • Neroliöl
28 g des Konzentrats in 192 ml kohlensäurehaltiges Wasser geben.

Im Jahr 1911 sorgte Coca Cola für einen der ersten gesundheitspolitischen Skandale in den Vereinigten Staaten: Die Regierung ließ 40 Fässer des Coca Cola-Sirupkonzentrats in Chattanooga, Tennessee konfiszieren. Die Begründung lautete, dass die süße Mixtur eine Gefahr für die Gesundheit darstelle. Man wollte die Coca Cola-Hersteller zwingen, das Koffein aus der Rezeptur zu streichen, denn der übertriebene Genuss von Coca-Cola hätte in einer Mädchenschule zu Exzessen geführt: "wilde nächtliche Ausbrüche, Verletzung der schulischen Hausregeln und sogar unmoralische Handlungen". So wurde 1912 bestimmt, dass Koffein - als "süchtigmachende und verderbliche Subnstanz"- auf dem Etikett von Coca Cola deklariert werden müsse. (AromapraktikerInnen, kommt euch das bekannt vor???!!! ;-)
Was damals wie heute nicht angeprangert wird, ist die innere Anwendung des Muskatnussöles. Es ist auch heute noch frei verkäuflich, obwohl zwei Fläschen tödlich wirken können. Von den zwei pharmakologisch aktiven Wirkstoffen der Muskatnuss und der Samenhülle namens Muskatblüte (Foto unten, Myristica fragrans) Myristicin und Elemicin wird ersteres im menschlichen Körper in ein Amphetamin umgewandelt, das – je nach Menge – stark euphorisierend wirkt. Laut dem Arzt Dr. Erwin Häringer, mit dem ich in München ab und zu aromatherapeutisch zusammen arbeite, ist dieser Stoff der Grund, warum Kinder oft mit Hyperaktivität und Suchtverhalten auf Colagetränke reagieren. Nicht nur das ist ein Grund, dieses Erwachsenen-Getränk von Kindern fernzuhalten: Die darin enthaltenen Phosphorsäure (phosphoric acid, schaut mal aufs Etikett) ist ein Kalklöser (den der Zahnarzt beispielsweise nimmt, um zu reparierende Zähne dünnschichtig blank zu ätzen), der also auch als "Knochenräuber" aktiv ist.

Ich für mich habe entschieden, dass ich lieber mein gelegentliches Gläschen des braun-prickelnden Gesöffs so richtig genieße und ich glaube dann einfach, dass die gute Stimmung von der prickenden Kohlensäure sowie von Vanille und Zimt stammen, die man ja deutlich schmecken kann. Und der einzige Grund, regelmäßig auf dieses Vergnügen zu verzichten, ist der nun einsetzende knochenabbauende Lebensabschnitt, den Osteoporose wäre ein schlimmer Preis. Und natürlich die Fastenzeit, denn mit den Kindern wurde vereinbart, auf etwas zu verzichten, das so richtig schwer fällt.

Kleiner Frühlingsrundgang | Just some images of spring in Ireland


Obwohl ich noch ziemlich klapprig bin, musste ich zwischen Reiswasser-Kochen und Kompost-Rausbringen mal kurz mit meiner Kamera in den Garten. Es ist wieder soooo schönes Wetter! Ich möchte euch ja endlich unsere erste Kamelienblüte präsentieren, doch es klappt einfach nicht. Letztes Jahr hatte ich am 28. Januar in meinem Gartentagebuch (wie altmodisch, aus Papier) notiert: "Kamelie blüht über und über." Es kann aber nur noch Tage dauern, dann schicke ich euch die traumhaften Blüten. | I am still quite week suffering from a heavy cold but I couldn't resist to go into the garden and take some pictures. I hoped for the first flower of the Camellia x williamsii 'Donation', as - according to my garden diary - it was in full bloom at the 28th of February last year. But it can't be long anymore!

Ich habe keine Ahnung, wie weit ein Rhabarber um diese Zeit sein müsste, er steht nun seit vier Jahren hier, war ein Geschenk von Barbara (reimt sich fast auf Rhabarber) und wurde bislang immer von frühen gierigen Schnecken nieder gemacht, so dass ich ihn noch nie so gesehen habe. | I have no clue how far a rhubarb should be at this stage of spring as ours had been devoured by greedy slugs for four years since we got it from Barbara.


Hat jemand von euch für teures Geld ein paar Knöllchen von Montbretien gekauft? Das sind ganz goldig orangefarben blühende Mini-Gladiolen. Leider sind sie hier DIE PEST, machen sich gnadenlos überall breit und sind fast nicht auszurotten. Wenn sie einmal in einem Beet waren, kann man alle zwei Wochen den nachwuchs jäten, auch wenn man glaubte, nun alle Knöllchen entfernt zu haben. Sie wachsen auch an so ziemlich allen Straßenrändern, vor allem unter den typischen irischen meterhohen Fuchsienhecken, das sieht dann im August entzückend aus. Hier auf dem Bild bilden sie bereits einen über 20 cm hohen grünen Teppich zwischen den eigenen abgestorbenen Blättern. Gelegentlich müssen unsere Jungs dieses alte Laub massenhaft ausreißen, eine überaus "beliebte" Gartenarbeit. Dahinter steht unser winterstürmezerszaustes meterhohes Pampasgras. | Are you among those who paid a fortune for the little tubers of montbretias? Here they grow like hell especially along many countryside roads where they are a lovely sight below the tall fuchsia hedges in August. In our garden they have to be controlled strictly because otherwise they grow into EVERY flowerbed. Their young leaves are growing in between the old and dry leaves from last year.


Der ganz gewöhnliche Krokus. | The ordinary but gorgeous crocus.


Dieses Bild ist speziell für Waltraud. Sie schenkte mir diesen österreichischen Bärlauch vor einigen Jahren (er kam im winzigen Töpfchen im Handgepäck nach Irland!) Es ist bekannt, dass er hier nicht gut wächst, vielleicht liegt es an der sehr sauren Erde. Es gibt hier eine ähnliche Pflanze mit ganz schmalen Blättern, welche "wild garlic" heißt. Letztes Jahr bekam Waltraud von mir zu hören, dass ich wieder nur 5 Blättchen essen konnte und wie traurig mich das immer wieder machte. Und heute sehe ich nicht nur bereits gut entwickelte Blütenknospen, sondern auch etliche "Babys" drum herum. Juhu! Vielleicht hat die Pferdemist-Spende jetztes Jahr den Boden passender gemacht. | That's an Austrian ramsons (Allium ursinum, related to wild garlic) which traveled in my handluggage. It is known not to grow readily in Ireland probably because of the acidic soil, but after four years it apparently is trying to grow some "babys".

Dienstag, 24. Februar 2009

Schach matt | I am becoming sick



Es ist Shrove Tuesday, Pfannkuchen-Dienstag, der Tag vor Aschermittwoch, wo nochmals richtig zugeschlagen werden darf. Die Kinder haben in der Schule Süßigkeiten bekommen, wurde aber auch mit einer Obstspende vom lokalen Supermarkt auf die kommenden 46 Tage vorbereitet. Ab morgen ist für viele Menschen fasten angesagt. Nachdem ich zwei Dutzend Pflannkuchen gebacken habe (beiden Jungs aßen je acht Stück!) und dann loszog, um rund um meine zwölf bereits sehr schneckengeplagten Hyazinthen zu jäten (zwei sind zwar zerfleddert aber schon fast in voller Höhe draußen), hatte ich nur etwas Halsweh. Nun bin ich fix und fertig, mein Kopf dröhnt und anscheinend haben alle Versuche mit Grapefruitkernextrakt, Manukahonig, Zitronensaft und heißem Tee nicht gefruchtet. Ich werde mich also frühzeitig ins Bett begeben, habe ja genügend wundervolle Lektüre in drei Sprachen angesammelt! heute erst kam die heiß ersehnte Wohnen und Garten hier auf der Insel an, ich hatte sie bereits vor einer guten Wochen in Wien am Kiosk gesehen. Immerhin besser als die Ansichtskarte an die Schule, die gestern aus Brasilien ankam, wir hatten sie am 12. Januar am Flughafen eingeworfen!
Auf dem Weg ins Bett musste ich eben noch diesen Meeresblick fest halten! Das ist hier oft so traumhaft ästhetisch: wenn Löcher in der Wolkendecke bunte Flecken aus Meer zaubern! Schon hunderte Male fotografiert doch immer wieder neu.


After cooking two dozens of pancakes and weeding a bed where the spring flowers are starting to show (and being attacked by hungry slugs) I feel miserable and I am afraid that all my efforts with manuka honey, citricidal, lemon juice and hot tea don't save me from going to bed early. Fortunately I have lovely readings with me. On my way to the bed I had to capture the lovely sight out of our front windows.

Montag, 23. Februar 2009

Meine Heimat in Irland | Images of Glengarriff


Hab heute den ganzen Tag Bürokram erledigen müssen, daher nur ein paar Bilder des Hafens von Glengarriff, wo die Filmcrew des gestrigen Filmes (und etlicher anderer Filme) rumgeturnt sind. Die tolle Blumen-Insel Garinish (oder Illnacullin) wird gerne in Sparproduktionen als Neuseeland verwendet, denn dort wachsen vorwiegend australische, neuseeländische, tasmanische und südamerikanische Pflanzen, mittlerweile sind viele davon knapp 100 Jahre alt. Jedes Jahr kamen bislang circa 70.000 Touristen, dieses Jahr wird wohl eher mager ausfallen, was die Touristenzahlen anbelangt. Robben sind sozusagen die Talismännchen unseres schönen Ortes, sie traten auch gestern im Film auf. Schon Königin Victoria wandelte hier im Ort und der deutsche Garten"architekt" Fürst Pückler war 1828 zu Besuch.


Blick auf den Hafen mit rhododendronbewachsenen Inselchen (der wilde Rhododendron ponticum)

Blick von einem Hügel auf den Hafen und auf die Blumeninsel Garinish Island (oder Illnacullin, die Insel des Ilex)


Anderer Blickwinkel vom Schlossgelände aus in Richtung Hafen, das ist der Ort, den Fürst Pückler in seinen umfangreichen Reiseaufzeichungen erwähnte und bewunderte.


Der Haupt-Attraktionspunkt der Blumeninsel: der teich zwischen einem griechisch-japanischen Torbogen und dem einsteigen Gästehaus "Casita", im Vordergrund der gestern erwähnte Bonsai, der 300 Jahre alt sein soll in seinem 2000 Jahre alten Gefäß. Viele Berühmtheiten aus der britischen Haute Volée waren hier bei den früheren Eigentümern, dem Ehepaar Bryce, vor 50 und mehr Jahren zu Besuch, beispielsweise Virginia Woolf, George Bernard Shaw und P. L. Travers, die Schöpferin von Mary Poppins. Rund um den Teich blüht Ende Mai/Anfang Juni der neuseeländische Manukastrauch. Das antibiotisch wirksame ätherische Öl daraus habe ich bereits öfters in meinem Aromatherapie-Blog "besungen".

Garinish Island - just a few km from here - is a favourite place of film crews as the plants which have been growing there for nearly 100 years are mainly from Australia, Newzealand, Tasmania and South America. It's a bespoke place normaly visited by 70.000 tourists per year. The recession will probably bring less people to Glengarriff which is causing worries among the families who earn their living from the visitors. More about Garinish on our english language website.

Sonntag, 22. Februar 2009

ZDF-Herzschmerz in unserem Ort | German movie taken in Ireland


Schmacht, eben musste ich mir den dritten Teil von Unsere Farm in Irland im ZDF reinziehen. Nicht dass diese ZDF-Schmonzette spannend oder gar originell wäre. Aber die Landschaften!!! Einige Orte hatte ich erst gestern auf unserem Ausflug gesehen (zB das "Krankenhaus" an der Meeresbucht befindet sich nicht in Cork sondern ist ein alter - wunderschön gelegener - Kasten in Rosscarbery) und die Bootsfahrt samt Seehunde im ersten Drittel des Filmes sind unser sommerlicher Alltag. Diese Szenen wurden also in Glengarriff gefilmt (wie schon der Pilcherfilm "Jenseits des Ozeans" und manche andere Filme). Besser gesagt auf dem Weg zur von mir heiß geliebten Insel Garinish Island, 10 Bootsminuten vom Festland, wo ich mit sämtlichen TeilnehmerInnen unserer Botanik- und Wander-Kurse hinzufahren pflege. Das wunderschöne Seerosenbecken vom Foto - vermutlich nicht lange nach dem Kauf der Insel durch ein britisches gartenvernarrtes Ehepaar mit Hilfe des bekannten Gartenarchitekten Harold Peto angelegt - war kurz im Film zu sehen. Dort steht ein Bonsai, der 300 Jahre alt ist, sein Kübel soll 2000 Jahre alt sein. Viele solcher Schätze und die sensationellsten Rhododendren befinden bunt über die Insel verstreut, ich werde demnächst darüber berichten. Nächsten Sonntag gibt es Teil 4 des Herz-Schmerz-Filmes.

Inspirationsquelle | A rich source of inspiration


Selbst wenn man kein Englisch kann, sind die Ideen auf dem "Bäckereiladen" des Stoffeherstellers Moda eine wundervolle Quelle der Inspiration, schaut mal rein! Die Rezepte sind wie Kuchenrezepte gestaltet und aufgebaut, alles wird Schritt für Schritt erklärt, die Produkte vielfältig vom Nadelkissen bis zum kunterbunten Babyquilt und sie stammen von unterschiedlichen Designerinnen, die am Shop mitwirken.


I had a look at the modabakeshop today and I think it is one of the most wonderful sources of inspiration for fabric-lovers.

Buntes | Miscellaneous


Bilanz einer Woche, in der mein drittes Buch(manuskript) vorankommen sollte: nach Rückkehr aus Wien vier Maschinen Wäsche gewaschen, aufgehängt, gefaltet, weg geräumt; sechs warme Mahlzeiten gekocht, Speisekammer entrümpelt und geputzt; Veranda entrümpelt und geputzt; eine Uniformhose gekürzt; ein Hockerkissen genäht; ein Bett frisch bezogen; 150 Blei- und Buntstifte gespitzt und sortiert. Was für ein gemütliches Hausfrauenleben, zu beneiden. Wenn heute nicht wieder sensationell sonniges Frühlingswetter wäre würde ich verzweifeln. In unserer noch nicht isolierten neuen Veranda hat es jetzt am Nachmittag ganze 24 Grad, juhu! Und statt 85% Luftfeuchtigkeit sank das Hygrometer endlich mal wieder auf gut 60 Prozent.

Instead of writing on my third book I had a busy (desperate) housewife's week: I washed four loads of laundry, tidied and cleaned the utility room and the veranda, cooked six dinners, shortend a pair of trousers, sewed a cushion, replaced the bed linnen of one bed, sharpend and sorted 150 pencils... if there still wasn't the sunny springtime wheather I'd be in deep despair. We had 24 degrees C in our still not insulated new veranda!

Samstag, 21. Februar 2009

Ausflug | Trip


Heute war ein Auswärtspiel der kleinen Fußballer, wir durften circa 40 km zu einem Örtchen fahren, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen. Unterwegs konnte ich mich davon überzeugen, dass hier der Winter kein leichtes Spiel mehr haben wird. Die ersten Kamelien blühen, Narzissen in fast jedem Garten und sogar zwei Baum-Rhododendren habe ich mit den ersten pink-farbenen Blüten gesichtet (Rhododendron arboreum). | Winter must be over, on a trip to a football game of our youngest son some 40km away I discovered some blooming camelias, in most gardens there were flowering daffodils and I even spotted two rhododendrons in their spring-dress (Rhododendron arboreum).


Das Häuschen zum Rhodo hat mir gut gefallen. Leider war am Nachmittag das schöne Wetter ziemlich diesig, so dass die Fotos etwas flau sind. | I liked the combination of this lovely house with the huge rhodo.


Hinter dem grünen Hügel ist das Meer. Ein wunderschöne Gegend übrigens, ich war noch nie in dieser Ecke rund um Clonakilty gewesen. | Behind the green hill is the Atlantic Ocean. I had never been to the lovely surroundings of Clonakilty.


Mir gefiel diese Hausruine mit dem von den Meeresbrisen zersausten Baum: Die zwei Außenwände stehen noch und die sicherlich vor einem Anbau auch Außenwand gewesene Kaminseite. Solche Cottages sieht man hier überall, oft sind es Häuser, die in der großen Hungernot kurz vor 1850 verlassen worden sind. Passte gut zum schönen Roman (siehe oben rechts in der Spalte), dessen letzte 240 Seiten ich heute verschlingen MUSSTE, es ging nicht anders, so spannend wurde es noch. Eine wirklich empfehlenwerte Freizeitlektüre über das Suchen von Wurzeln und Verbindungen zwischen vier Generationen von Frauen, rund um ein altes Cottage am Meer und einen verwunschenen Garten. Intelligent geschrieben und mit vielen überraschenden Wendungen wirklich fesselnd. Manhcmal har an der Kitschgrenze, doch die Jungautorin kriegt die Kurve immer ganz wunderbar.
PS. Unser Kicker hat ein Tor geschossen, das will er hier festgehalten haben!

I liked this ruin with the windstricken tree, maybe one of those "prefamine cottages" which were deserted during the period of hunger and despair before 1850. A perfect match for the last 240 pages of "The Forgotten Garden" which I had to devour today.

Freitag, 20. Februar 2009

Frühlingszeichen | Signs of Spring


Hier ein paar Frühlings-Wochenendgrüße von der Insel. Viel ist zwar auch hier in unserem Garten noch nicht los, doch immerhin - ein kleiner Trost für die unter euch, die noch im Schnee stecken. Wenn es hier losgeht, ist der Frühling auf dem Kontinent oft nicht mehr weit. Oben seht ihr einen Schneeball (Viburnum tinus), den so ziemlich jeder hier hat, da er bereits im Dezember blüht. Er duftet ganz leicht nach Honig.

Here I show you a few spring moments, especially if you are still stuck in snow. It is not quite warm but really nice at the moment. Above you see Viburnum tinus which grows in nearly every garden round here as it flowers from December on.


Die Knospen meines noch sehr kleinen Duft-Rhododendrons 'Lady Alice Fitzwilliam' sind schon ganz schön weit. Ich freue mich auf den narkotisch-schweren Duft! | My very fragrant rhododendron 'Lady Alice Fitzwilliam' is nearly ready to flower!


Die ersten Blüten des hohen Rosmarin (der Strauch reicht mir fast bis an die Nase!) kommen jedes Jahr zwischen Januar und Februar. | One of my rosemaries is almost my height, it usually starts to bloom by the end of January.


Eine meiner Primeln, die anderen sind bereits sehr von Schnecken ramponiert. | One of my primroses, the others a quite bitten by slugs, which the rare frost didn't manage to kill.

Dieser weit gereiste Buchs wurde einst von meinem Schwiegervater aus unserem Garten im odenwald ausgegraben, um mit nach München überzusiedeln. Nach vier Jahren im Kübel durfte er mit auf die Insel. Irgendwann entdeckte ich, dass einige frühe Mininarzissen als blinde Passagiere dabei waren. | This box grew in our garden and had to move to our rented house in Munich. After four years in a container it joined us to Ireland. One day I discovered those early daffodils below it.

Unser Eingangstor-Buddha hat schon ein paar Winter in stoischer Ruhe ausgehalten! | This Buddha has been guarding our entrance gate for a few winters - always relaxed!

Muschelsucher | Shellseekers


Ich finde es nach fast einem Jahrzehnt hier am Atlantik immer noch faszinierend, wenn Kinder "einfach mal so" ans Meer gehen können zum Spielen. Heute ist unser Jüngster ziemlich lange weg geblieben, er war mit seinem Freund und einem Eimer losgezogen. Sie kamen ganz müde mit einem recht schweren Eimer die 400 m zu uns hoch. Stolz verkündeten sie, sie werden die Muscheln und Schnecken an ein Restaurant verkaufen. Sie hatten man gehört, dass man in einer lokalen Kneipe für 6 Muscheln in etwas Soße Euro aufbringen muss. Nach dieser Kalkulation haben sie sicherlich 50 Euro in zwei Stunden erarbeitet! Allerdings habe die entsprechenden Lokale noch bis Ende des Monats geschlossen, so hoffe ich, dass die Mutter des Freundes, die "Chef" ist, also Chefköchin in einem guten Hotelrestaurant, eine gute Speise draus zubereitet, denn frischer bekommt man die Ware auf keinem Markt. Und wir stehen nicht so ganz auf das Glibberzeugs.


After a decade here at the Atlantic Ocean I am still amazed that kids can just go to the sea to play and have fun. Our youngest and his friend disappeared with a bucket, came back after two hours and brought home a frsh harvest of seafood. They planned to sell it at one of the local restaurants but didn't consider that they are still closed. As one of the leading pubs charges 6 Euros for 6 mussels in a tiny bit of a sauce they would have made a small fortune. So hopefully the friend's mother will cook a good dinner out of the cockles and snails, she is a chef at a good restaurant, as I am not too fond of the yucky and slimy stuff!

Wir basteln uns eine Sicherung unseres Blogs | How to save your blog

Nachdem mein Mann heute Morgen aus Versehen viele seiner Einträge gelöscht hat, fragte er mich, wann ich zuletzt mein Blog gesichert hatte. Zu den vielen Fragezeichen auf meinem Gesicht kam die Antwort "NIE"! Ich bin zwar eigentlich keine Computer-Analphabetin, doch jedes Mal, wenn sich mir die Frage stellte, was wäre, wenn die Firma Blogger resp. Google mir den Saft abdrehen würde, habe ich schnell abgeschaltet. Darum heute meine kleine Empfehlung zum Wochenende, wenn euch euer virtuelles Kunstwerk "heilig" ist: sichern! Es ist ganz einfach! Einfacher als Socken stricken, Taschentüchertaschen nähen, Deckchen häkeln und Hausschuhe filzen!

1. Ihr geht oben rechts in das Feld ANPASSEN eures Blogs.

2. Dann geht ihr auf EINSTELLUNGEN.

3. Im Bereich "Einstellungen" klickt ihr auf GRUNDLEGEND.

4. Auf das orange-farbene Feld BLOG HERUNTERLADEN klicken.

5. Euren bevorzugten BROWSER im Klappmenü ansteuern und auf OKAY drücken. Im Nullkommanix habt ihr eine "Atom-Datei" mit der Endung .xml auf eurem Schreibtisch liegen, mit der ihr sogar die Inhalte eures Blog bei der Konkurrenz, also auf einem neuen Blog, einspielen könntet. Ja nachdem wie wichtig euch eure Einträge erscheinen, solltet ihr diese Prozedur einmal wöchentlich oder zumindest einmal monatlich vornehmen. Meine Datei von einem guten Vierteljahr Bloggen hat kein Megabyte, ist also kleiner als so manches Foto.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wolle für den Allerwertesten | Wool for the buttocks






Mein Hocker namens Mishu ist zweifelsfrei der beste Hocker der Welt. Ein zu Holz gewordener Gymnastikball der die Wirbelsäule auch bei langem Arbeiten beweglich hält. Doch mit zunehmendem Alter ist mir das nackte Buchenholz zu hart und zu kalt. Das mitgelieferte Lederkisschen unseres zweiten Exemplares ist selbst sehr kalt und fällt beim Aufstehen dauernd runter. Also startete ich heute früh ein "Quickpick"-Projekt ("Ratzfatz"): Nähe aus Wollpelzstoff und Wollvlies ein warm-weiches Kissen, schneide schnell einige meiner schönesten Kalligrafie-Stoffe zu Streifen und - grrrr, von wegen quickpick - bastele eine Konstruktion, damit das gute Ding am Ende am Hocker befestigt bleibt. Hat nun fast vier Stunden gedauert und sieht auch nicht ganz so aus, wie ich es mir gewünscht habe, doch es sitzt sich prima drauf. Und der Allerwerteste hat ja keine Augen!

The best stool of the world is doubtless my beloved Mishu. Ergonomically built like those gymnastics balls it keeps your column soft and flexible even after hours of work. But with the years it feels too hard and too cold to spend hours on it so I designed a quick cushion with stripes of calligraphy-fabrics I had been collecting for years. It was meant to be a quick project but finally it took four hours and it's not exactly how I had planned it but it's warm and soft and my buttocks probably won't mind the imperfect cut.

Dienstag, 17. Februar 2009

Politik aus Stoff | The fabric of politics


Schaut mal, was ein rechter Patriot in den USA so tragen kann: eines für Mom, eines für Dad, eines für den Hund usw. Zu kaufen für 8 Dollar bei Handsoverfist.

Funny declarations of your political enthusiasm over den new president, seen at Handsoverfist.

Prototyp-Tilda



Meine erste Tilda ist bei einem ganz süßen tilda-blonden Mädchen in Wien geblieben. Mein nächstes Modell wird etwas schlankere Hände und Füße bekommen und etwas besser ausgearbeitete Gelenke. Sie wird hoffentlich auch etwas weniger hochnäsig dreinschauen!

My first Tilda stayed in Vienna as a companion for a lovely girl with tilda-like blonde hair. My next lady will surely have smaller hands and feet and better elaborated joints.

Von Wien nach Kerry | From Vienna to Kerry


Vom abermaligen Wintereinbruch in Wien ging es über Düsseldorf nach Stanstead bei London. Mit fast einer Stunde Verspätung, weil die Enteisungsfahrzeuge Fließbandarbeit leisten mussten. Ab Düsseldorf ging es mit einem Flieger weiter, den ich noch nicht kannte: eine Dash. Die bauklötzchen-staunenden Blicke der Leute, als sich der Passagierbus dem kleinen Propeller-Hüpfer näherte, hätte ich gerne fotografiert. Es ging dann aber erstaunlich leise und unwackeliger als in manchen großen Maschinen zu.

One hour delay on the way to Düsseldorf because of the need to defrost all planes in Vienna and a funny little plane from there to London Stanstead.


Liebe Beate, eigentlich wollte ich dir deine Heimat am Rhein von der Luft aus fotografieren, doch der wunderschöne Anblick währte nur Augenblicke; bis ich die Kamera gezückt hatte, war schon alles in Wolken getaucht!


Dann in im Flughafen von Stanstead, den ich seit über zwei Jahren boykottiert hatte, erstaunliche Szenen zur "Sicherheit". Es gibt also noch immer Eskalationstufen der Schikane. Um das zu dokumentieren, werde ich noch ein Blog-Flug-Tagebuch eröffnen, ich suche noch einen Namen, sowas wie "Sinn und Unsinn vom Flugwahnsinn". Über Vorschläge würde ich mich sehr freuen. Seit fast 10 Jahren pendele ich nun zwischen Irland und dem Kontinent und es wird immer entwürdigender, sich von Flughafen zu Flughafen zu bewegen. Auf jeder Reise neue Überraschungen. Vielleicht können wir im Jahr 2020 unseren Kindern und Enkeln erzählen, wie schön und entspannend Flugreisen noch vor 2001 waren.
Bei der Einreise in Großbritannien kann man neuerdings wählen, ob man sich in einer der riesigen Schlangen einreihen möchte oder aber ob man sich mit seinem neuen Pass zu einem Scanner begibt. Das wollte ich natürlich ausprobieren, nachdem ich mir das recht neue Dokument nach zwei Passfotoanläufen, zwei abenteuerlichen Reisen zur deutschen Botschaft in Dublin, ein paar Hundert Euro Kosten für Anreise, Übernachtungen, ein provisorisches Dokument und neun Monaten Wartezeit mühsam erarbeitet habe.
Drei Meter von mir entfernt standen sicherlich ein Dutzend dunkel-seriös-uniformierte Männer und tuschelten. Je dämlicher ich in dieses Gerät grinste, desto mehr kicherten die Jungs. Nach drei Anläufen mit abschließendem Abnehmen der Brille und Unterlassen meines verlegenen Blickes akzeptierte mich der elektronische Zöllner. Die Offiziellen kicherten nun deutlich vernehmbar (vielleicht war das ja einer dieser heiß diskutierten Nackt-Scanner, die in Japan bereits Standard sind) und ich erlaubte mir ganz wagemutig zu fragen "did you enjoy it?". Zum Glück verstanden die Kerle mehr Humor als bei meinem letzten Aufenthalt in Stanstead, wo man mich auf eine ähnliche Frage angiftete. Einer meinte sogar freudig-ironisch: "Welcome to the UK!"

For two years I managed not to fly via London, this time there was no other way to fly home. Immigration with an electronic device took some time and amused a dozen of serious looking officials who were giggling at my many efforts to look into the scanner without laughing. After I succeeded I dared to ask "did you enjoy it?" and I was relieved at their uncommon sense of humor as one of them answered: "Welcome to the UK!"

Diese Ecke ist der Hohn überhaupt, das Ergebnis der wirklich kreativen Terrorismus-Phobiker. Hier muss man umpacken, wenn man mit einer großzügigeren Airline aus einem großzügigeren Land in Stanstead ankommt. Maximal 10 Kilo dürfen ins Handgepäck: elektronisch-exakte Waagen stehen bereit, Geräte zum Abmessen der Taschen (55x40x20cm und keinen mm größer!) und viele Mülleimer für Übergepack, zu große Kosmetiktuben und Getränke. Und viele total aufgelöste, verschwitzte und gestresste Leute.

Since my last visit they installed a new area to repack your stuff to meet the ridiculous "safety regulations". For your comfort you find several electronic scales, devices to measure your bags and lots of bins to get rid of excess baggage, oversized cosmetic containers and beverages.


Irland von der Luft aus, erfrischend grün und "welcoming", die Grüne Insel eben. | Welcoming Green Island Eire.